Submitted by Мария Александровна Цыбулина on Wed, 13/06/2018 - 12:17
Das Weltbild des E-Healths
E-Health und Healthtech ist der Begriff für das Aufeinandertreffen von Internet und Medizin. Der Begriff bezeichnet die Digitalisierung in der Medizin und die elektronische Zusammenarbeit von Kommunikation, Information und Datenerfassung zur medizinischen Versorgung, Dokumentation und anderer Aufgaben im Gesundheitswesen. Digitale Anwendungen und Technologien existieren in vielen Branchen. Vernetzte Autos, Einkaufen mit einem Klick, Bezahlen per Handy - was man gestern noch als Phantasie betrachtet hat, ist heute Realität. Auch den Gesundheitssystemen bieten die Digitalisierung viele Möglichkeiten: für neue Services und Kommunikationsformen oder für schnelleren Informationsaustausch. Umsetzen soll sich alles durch die Entwicklung einer offenen Innovationsplattform. Mit Hilfe dieses Instruments soll sich ein Einsparpotenzial im Gesundheitswesen erschließen und gleichzeitig die medizinische Versorgung verbessern. Das alles bezieht sich auch auf Medizintechnik, Biotechnologie, Gesundheits-IT und pharmazeutische Industrie.
Ebene des E-Healts
E-Health unterteilt sich in drei Ebenen:
Auf der Konsumenten-Ebene finden sich alle Angebote des Gesundheitsmarktes. Hierzu zählen Angebote wie Webbasierte Informationsportale für Patienten, Apps, Mess- und Assistenzsysteme oder digitale Fitnesstools.
Die professionelle Ebene umfasst die digitalen Angebote, die von den Ärzten, Krankenhäusern oder Versicherungen finanziert werden. Hierzu zählen Angebote aus der Telemedizin, wie z.B. IT-gestützte Expertenkonsultationen oder die Fernüberwachung von den wichtigen Lebenswerten der Patienten.
Die Makro-Ebene soll in der Zukunft die verschiedenen digitalen Angebote miteinander vernetzen. Es müssen zuerst Netzinfrastrukturen vorbereitet werden, Schutz und Sicherheit von Patientendaten, der Informationsfluss zwischen Patienten, Ärzten, Krankenhäusern und Kostenträgern geregelt werden. (Z.B. Einer erster Schritt in diese Richtung ist die Einführung der Elektronischen Gesundheitskarte- in Deutschland in 2015)
Bereichen von E-Health- Anwendungen
EHR (Electronic health record) - Die systematische Erfassung von Gesundheitsdaten einer Person in elektronischen Gesundheitsakten.
HIE (Health information exchange) - Der elektronische Austausch von Gesundheitsinformationen zwischen Krankenhäusern, Arztpraxen, Versicherungen, Apotheken.
Telehealth - Die Betreuung von Patienten aus der Distanz oder telemedizinische Anwendungen für die Konsultationen von Kollegen, auch zu Fortbildungszwecken in Form von Webkonferenzen.
PHR (Personal health record) - Eine personalisierte Gesundheitsakte, bei der den Patienten ihre Gesundheitsdaten digital zur Verfügung gestellt werden. So können Diabetiker z.B. ihren Glukosespiegel per App im Blick behalten. Dass Gesundheit im Trend liegt, haben auch die App-Entwickler erkannt und zahlreiche Fitness-Apps auf den Markt gebracht. Mit einem Smartphone oder Tablett lassen sich die eigenen Fitnesswerte genau überwachen. Spezielle Apps helfen beim Abnehmen und überwachen den Body-Mass-Index.
E-Health in Deutschland: Deutsche sind offen für Digital Health
Die Deutschen finden die Digitalisierung im Gesundheitswesen im Großen und ganzem positiv, auch wenn es um ihre Patientendaten geht. Das zeigt eine Bitkom Studie (S. Anlage 1). 32 Prozent der Befragten gaben an, Untersuchungsergebnisse wie z.B. MRT-Ergebnisse schon einmal auf CD bekommen zu haben, 43 Prozent möchten die Ergebnisse in der Zukunft gerne digital erhalten. Das ergab eine Umfrage, die der Digitalverband Bitkom zusammen mit der Bayerischen TelemedAllianz (BTA) durchgeführt hat. Knapp 60 Prozent möchten die elektronische Patientenakte nutzen. 74 Prozent der Deutschen will selbst darüber bestimmen, welche Ärzte ihre digitalen Patientendaten sehen dürfen. 60 Prozent sind damit einverstanden, dass behandelnde Ärzte die Daten einsehen und an andere behandelnde Ärzte weitergeben. 32 Prozent würden diese Entscheidung auch an Familienangehörige übertragen. Nur 24 Prozent sind damit einverstanden, dass die Krankenkasse die Gesundheitsdaten kontrolliert.
Schon 45 Prozent aller Smartphone-Besitzer nutzen Gesundheits-Apps. 45 Prozent können sich vorstellen, solche Apps in Zukunft zu nutzen. 18 Prozent haben schon online einen Arzttermin gemacht, 40 Prozent können sich vorstellen, das in der Zukunft zu tun. 14 Prozent werden bereits per SMS oder Email an Termine und Untersuchungen beim Arzt erinnert, 45 Prozent wünschen sich diesen zusätzlichen Service für die Zukunft. 48 Prozent können sich vorstellen, sich von Spezialisten, die aus der Ferne unterstützt werden, operieren zu lassen. Auch die Konsultation von Ärzten und Spezialisten im Ausland können sich 45 Prozent vorstellen. Nur 31 Prozent finden die telemedizinische Überwachung des eigenen Gesundheitszustands für denkbar. 88 Prozent informieren sich zu Gesundheitsthemen, mehr als die Hälfte nutzt dafür das Internet. 51 Prozent informieren sich auf allgemeinen Gesundheitsportalen. 61 Prozent der Befragten erhielten bei ihrer Internetrecherche zu Gesundheitsthemen wertvolle Tipps. 48 Prozent sind der Meinung, dass ihnen das Internet dabei hilft. Und jeder Dritte versteht dadurch sogar seinen Arzt besser. 20 Prozent wurde von ihrem Arzt schon ein Medikament oder eine Therapie verschrieben, weil sie nach einer Internetrecherche darum gebeten haben. 12 Prozent haben schon ganz auf die Einnahme eines Medikaments verzichtet, nachdem sie im Internet dazu recherchiert hatten. Zehn Prozent geben an, die vom Arzt verschriebene Dosierung eines Medikaments nach der Netzrecherche schon einmal verändert zu haben.
Laut der aktuellen Studie der Strategieberatung LSP Digital zum Thema eHealth (s. Anlage 2) nutzen 29 Prozent der Befragten Apps oder das Internet, um Rezepte zur gesunden Ernährung zu entdecken. Populär sind auch Angebote, die Informationen über Nebenwirkungen (24 Prozent) oder allgemeine medizinischen Informationen (23 Prozent) bereitstellen. Weniger beliebt sind Kalorienzähler (10 Prozent), Fortpflanzungsplanung per App (9 Prozent), und Risiko-Tests- nur acht Prozent nutzen Services, die beispielsweise das eigene Herzinfarkt-Risiko einschätzen helfen.
E-Health in Deutschland: Probleme
Trotz dem positiven Verhältnis der Deutschen zu Digitalisierung erfolgt der Ausbau von E-Health in Deutschland bisher nur langsam. So bleibt Deutschland laut einer Studie der EU-Kommission (2013) im internationalen Vergleich bei der elektronischen Datenerfassung und im Austausch von Gesundheitsinformationen zwischen den medizinischen Organisationen nach Schweden oder Dänemark. Patienten und Ärzte haben in Deutschland noch kaum Berührung mit E-Health.
Die Gründe dafür:
1. Noch fehlen geeignete politische Rahmenbedingungen und Gesetzesänderungen, um die Entwicklung von E-Health zu ermöglichen. An erster Stelle geht es um Datenschutz bei der Verarbeitung und dem Austausch von Patientendaten. Die Leute sind verunsichert.
2. Die Investoren halten sich auf Grund der schwierigen Marktsituation noch zurück. Die Regierung kann das Programm vollständig nicht unterstützen. Nach Angabe des Statistik-Portal beträgt der Umsatz im "E-Health" Markt 2018 etwa 9.044 Mio. €. (s. Anlage 3). Laut Prognose wird im Jahr 2020 ein Marktvolumen von 11.863 Mio. € erreicht. Das Geld wird für vernetzte Medizingeräte für den Heimgebrauch, kostenpflichtige App-Downloads und Desktop Angebote, die entsprechende Apps für den Nutzer zur Verfügung stellen, Telemedizinische Services aus dem Bereich Remote-Monitoring von Patienten ausgeben.
3. Den medizinischen Mitarbeiter müssen die neuen Informationstechnologien beigebracht werden. Nur wenige medizinische Mitarbeiter empfinden die Technik als Entlastung, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" aus einer ihrer vorliegenden Untersuchung im Auftrag der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Es wurden im vergangenen Jahr mehr als 500 Pflegekräfte, 40 Ärzte und 100 Klinikangestellte befragt. Ein Drittel der Befragten sagen, dass die Digitalisierung ihrer Arbeit nicht zu Entlastung, sondern zu mehr Arbeit führt. Auch wenn fast 90 Prozent der Beschäftigten neuen Technologien wie elektronischen Patientenakten oder Tabletts beherrschen und hier Vorteile in der Behandlung der Patienten erkennen, würden sie das alles als Zusatzaufgabe wahrnehmen.
4. Alle Hersteller der Apps-Angebote behaupten immer noch, dass die Technologie unvollkommen ist, und die Benutzer sollten die Daten sorgfältig wiederprüfen. Das passt weder Patienten, noch Ärzten. Und wenn nicht genaue Daten über den Schlaf nicht gefährlich für Gesundheit sind, sind die Fehler in den Daten über den Blutzuckerspiegel oder Blutdruck ein echtes Risiko.
Schlussfolgerung
E-Health entwickelt sich sehr schnell in der Welt. Es hat viele Vorteile. E-Health-Anwendungen machen Patienten unabhängiger von Praxisbesuchen und Krankenhausaufenthalten – und verschaffen ihnen mehr Kontrolle über ihren Gesundheitszustand. Mithilfe elektronischer Mittel sollen im Gesundheitswesen die Abläufe verbessert und Patienten, Ärzte, und Therapeuten besser miteinander vernetzt werden. Ziel ist es, mehr Sicherheit und Qualität im Gesundheitswesen zu schaffen. Als Nachteile kann man ungeregelten Datenschutz erwähnen. E-Health wird in Deutschland durch den Datenschutz ausgebremst. Trotzdem geht die Entwicklung im E-Health Markt weiter und nämlich vom Konsumenten aus. Immer mehr Menschen achten auf ihre Gesundheit. Fitness- und Wellnessangebote werden immer populärer. Über 100.000 verschiedene Apps aus dem Gesundheits- und Fitnessbereich sind mittlerweile bei iOS und Android verfügbar. Der Mensch versteht, dass E-Health-Entwicklung sehr wichtig ist.