Submitted by Олег Иванович Борисов on пн, 11/01/2016 - 17:11
„Goethe in Ilmenau – Wanderers Nachtlied“
Goethe in Ilmenau
Goethe liebte es, nach dem stillen Ilmenau in Thüringen zu fahren, um sich dort ein wenig zu erholen. Gern verbrachte er hier in dem dichten Wald auf einer Bergeshöhe seine Zeit.
Auf dieser Höhe stand ein Sommerhäuschen. Da wohnte Goethe mit seinem Bedienten im Herbst 1783 acht Tage lang. Tiefe Stille umgab ihn hier, besonders, an den schönen Abenden. In dieser Zeit entstand das bekannte Gedicht von Goethe „Über allen Gipfeln ist Ruh“. Goethe schrieb es mit Bleistift an die hölzerne Wand des Häuschens.
Im Jahre 1831 war Goethe zum letzten Mal in Ilmenau. Er hatte den Wunsch, die schöne Landschaft und das Sommerhäuschen wieder zu sehen.
Das Wetter war schön, und die Fahrt bereitete ihm große Freude. Als Goethe mit seinem Begleiter an einen besonders schönen Ort kam, beschloss Goethe, auszusteigen und nach dem Sommerhäuschen zu Fuß zu gehen, um die schöne Natur zu bewundern. Bald erreichten sie das hölzerne Häuschen im Tannenwald. Es war zwei Stock hoch. Eine Treppe führte nach oben. Jugendlich leicht stieg der 81jährige Goethe die Treppe hinauf und besah das Zimmer, wo er früher oftmals gewohnt hatte. „Hier habe ich“, sagte er zu seinem Begleiter, „in früheren Jahren einmal ein kleines Gedicht an die Wand geschrieben. Ich möchte gern nochmals dieses Gedicht sehen. Ich habe vergessen, wann ich es geschrieben habe“. Gleich darauf führte man ihn an die Wand, wo man das Gedicht mit dem Datum –
7. September 1783 - sehen konnte.
Lange stand Goethe vor den bekannten Zeilen und schaute durch das Fenster in die Ferne; dann stieg er langsam die Facsimile. Wandereres Nachtlied
Treppe hinab.
Im Jahre 1870 brannte das Waldhaus nieder. Aber 1874 baute man es mit der berühmten Inschrift Goethes, die man schon früher fotografiert hatte, wieder auf.
Goethe – Denkmal in Ilmenau
J. W. von Goethe
Wanderers Nachtlied
Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vöglein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.
Переводы;
Странника ночная песнь
1780 г
Над всеми вершинами
покой.
Во всех верхушках (деревьев)
ощутишь ты
едва ли дуновение.
Птички смолкли в лесу.
Подожди только: скоро
Отдохнёшь ты тоже.
Иннокентий Федорович Анненский:
1904 г.
Над высью горной
Тишь.
В листве, уж чёрной,
Не ощутишь
Ни дуновенья.
В чаще затих полёт…
О, подожди!.. Мгновенье —
Тишь и тебя… возьмёт.
Валерий Яковлевич Брюсов:
1915 г
Ночная песнь странника
На всех вершинах —
Покой.
В листве, в долинах
Ни одной
Не вздрогнет черты…
Птицы дремлют в молчании бора.
Подожди только: скоро
Уснёшь и ты!